Selfpublishing: Warum du dich nicht aufs E-Book beschränken solltest

In diesem Artikel lernst du ...

Planst du die Veröffentlichung eines Selfpublishing-E-Books? Dann ist dieser Artikel für dich gemacht. Denn wenn du schon ein Buch veröffentlichst, solltest du auch an andere Formate denken - und eben nicht nur ans E-Book, das vielen zuerst beim Thema Selfpublishing einfällt. In diesem Artikel erkläre ich dir, warum das so ist - und warum du ganz schön viel verschenkst, wenn du nicht über andere Formen der Veröffentlichung nachdenkst.

Warum Selfpublishing oft mit E-Books in Verbindung gebracht wird

Du kennst das wahrscheinlich aus deinem Beruf auch: Es gibt Fragen, die du immer wieder hörst und über die du trotzdem jedes Mal wieder überrascht bist.

Eine der Fragen, die ich am häufigsten von Selfpublishern höre, lautet:

"Soll ich mein Buch denn auch in einer gedruckten Variante veröffentlichen?"

Vorweg: Die Antwort hierauf ist ein klares Ja. (Ich komme später noch dazu, warum das so ist.)

Ich habe mich länger gefragt, woher die Idee kommt, dass Selfpublishing sich vor allem aufs E-Book beschränkt. Vielleicht liegt's am Alter - aber für mich heißt "Buch veröffentlichen" immer noch zuallererst die Variante aus Papier, die man in der Hand halten und ins Regal stellen kann.

Tatsache ist allerdings, dass E-Books erst den großen Erfolg von Selfpublishern ermöglicht haben. Denn E-Books können fast ohne Kosten produziert und vertrieben werden. Perfekt für unbekannte Autor*innen, die nicht die Finanzkraft und Infrastruktur eines Verlags im Rücken haben.

Zwar gab es schon Anfang der Nullerjahre Möglichkeiten, ein Buch per Print-on-Demand selbst zu veröffentlichen. Allerdings kostete das immer eine zumindest dreistellige Gebühr, die bei E-Books natürlich nicht anfiel.

Gerade BoD und Amazon KDP haben den Selfpublishing-Markt stark verändert. Und KDP - Kindle Desktop Publishing - war ursprünglich nur für die Veröffentlichung als E-Book gedacht. Daher gibt es viele Menschen, deren erste Berührungspunkte mit dem Selfpublishing E-Books waren. Und die diesen Zusammenhang natürlich immer noch sehen.

Dabei gibt es viel mehr Möglichkeiten, wie du dein Buch für deine Leser*innen aufbereiten lassen kannst. Im nächsten Abschnitt stelle ich sie dir vor.

Profi-Tipp:

Mittlerweile hat sich der Markt - auch dank neuer Technologien und mehr Offenheit gegenüber Selfpublishern - stark entwickelt. Eine Veröffentlichung in gedruckter Form kostet heute nur noch sehr wenig bis gar nichts.

So kannst du dein Buch auch noch veröffentlichen

Softcover (Taschenbuch)

Egal, welches Buch du veröffentlichst - eine Taschenbuch-Variante sollte auf jeden Fall dabei sein.

Alle Selfpublishing-Anbieter, die ich kenne, bieten selbstverständlich an, aus deinen Texten ein Softcover-Buch zu machen. Die Qualität ist nicht dieselbe wie bei richtig guten Verlagen, die viel Zeit in die Ausstattung der Bücher stecken. Das liegt einfach daran, dass die Publisher sehr schnell einzelne Bücher drucken können müssen und deswegen natürlich keine allzu großen Unterschiede zwischen den einzelnen Exemplaren bestehen dürfen. Das Ergebnis ist daher meist ein Kompromiss. Der ganz in Ordnung ist, zwar keinen Design-Preis gewinnen wird, aber im Regal auf jeden Fall mithalten kann.

Hardcover

Verlage verröffentlichen neue Bücher häufig zunächst als Hardcover, in der etwas wertigeren Variante, die dann auch entsprechend teurer ist. Später gibt's dann das günstigere Taschenbuch.

Auch einige Publisher bieten mittlerweile an, ein schönes Hardcover aus deinem Buch zu erstellen. Wenn du dir das für dein Buch wünschst, ist das problemlos möglich.

Profi-Tipp:

Hardcover-Bücher sind meistens teurer. Im Print-on-Demand-Verfahren hergestellte Hardcover-Bücher sogar noch mehr. Schau dir also genau an, ob es sich für dich lohnt, ein solches Buch herauszubringen. Wenn die Bücher später viel zu teuer sind und deshalb nicht gekauft werden, hilft dir das nicht.

Hörbuch

Wusstest du, dass du auch Hörbücher aus deinem Buch erstellen lassen kannst? Dafür musst du dann einen zusätzlichen Anbieter suchen. Es gibt mittlerweile nämlich auch professionelle Hersteller von Hörbüchern für Selfpublisher.

Allerdings musst du hierfür in Vorleistung gehen. Während beim Print-on-Demand-Verfahren für gedruckte Bücher die Kosten erst dann anfallen, wenn ein Buch gekauft und hergestellt wird, muss das Hörbuch natürlich vorher produziert werden. Du kannst es auch selbst einsprechen, wenn du eine schöne Lesestimme und entsprechendes Equipment hast - aber Hörer*innen merken, wenn das Ganze unprofessionell wird.

Profi-Tipp:

Ich empfehle dir, ganz einfach mit einer Softcover-Variante neben dem E-Book anzufangen. Damit sprichst du schon einen großen Teil der Leser*innen an. Wenn du dann erste Einnahmen aus deiner Veröffentlichung hast, kannst du diese investieren, um ein richtig gutes Hörbuch aufnehmen zu lassen - wenn es für dein Thema sinnvoll ist. Einen Ratgeber mit vielen Grafiken und Abbildungen kannst du nur schlecht vertonen lassen. Romane und Kurzgeschichten eignen sich dagegen super fürs Audiobuch.

Was für ein gedrucktes Buch spricht

Für gedruckte Bücher sprechen ganz klar die Zahlen. (Wenn du mich schon ein bisschen kennst, weißt du vielleicht schon, dass ich Zahlen mag.)

Hier kommen ein paar:

Nach wie vor werden in Deutschland deutlich mehr gedruckte Bücher als E-Books verkauft. Laut Statista lesen nur 30% aller Leser*innen überhaupt E-Books. Und selbst diese haben ja normalerweise noch das ein oder andere gedruckte Buch zuhause.Das heißt: Der Anteil an Büchern, der in E-Book-Form gelesen wird, kann auch noch darunter liegen. (Wenn nicht diejenigen, die E-Books lesen, grundsätzlich mehr lesen als andere.)

Die Menschen, die sich für dein Buch interessieren, sind natürlich nicht exakt die Leute, die von Statista befragt wurden. Aber als Tendenz kannst du dich daran orientieren. Ich habe nämlich noch mehr Zahlen. Und zwar meine eigenen:

Bei meinen Büchern - die ich alle in einer E-Book und einer Softcover-Variante veröffentlicht habe - beträgt der Anteil der gekauften E-Books nur 20 %.

Klar, manche würden sich sicher auch das E-Book kaufen, wenn es kein Taschenbuch gäbe. Aber ein großer Teil der Leser*innen hat gar keinen Reader oder will einfach lieber ein Buch haben, das man durcharbeiten, in das man hineinschreiben oder das man vielleicht auch gebraucht wieder verkaufen kann. Diese Leser*innen suchen sich dann einfach ein anderes Buch zum selben Thema aus.

Du kannst die Reichweite mit deinem Buch also vervielfachen - einfach, indem du ein gedrucktes Buch zusätzlich anbietest.

So kannst du dein E-Book auch nachträglich als Taschenbuch veröffentlichen

Wenn du bereits ein E-Book veröffentlicht hast, kannst du selbstverständlich auch nachträglich ein Taschenbuch oder - wenn dein Publisher das anbietet - ein Hardcover veröffentlichen. Hörbuch geht ja sowieso immer, weil du dafür einen anderen Anbieter hinzuziehen musst.

Für die gedruckte Variante brauchst du allerdings neue Dateien. Denn ein gedrucktes Buch ist anders formatiert als ein E-Book - es hat zum Beispiel Seitenzahlen und Silbentrennung, vielleicht auch etwas aufwendigere Formatierungen und Schriftarten. Außerdem ist es immer sinnvoll, das gedruckte Buch als PDF-Datei hochzuladen, während beim E-Book die Word-Variante völlig ausreicht.

Ein neues Cover brauchst du natürlich auch - denn dein E-Book ist ja nur eine Datei und hat deswegen keine Rückseite. Dein Taschenbuch braucht die aber - und auch einen Buchrücken inklusive aller neuen Texte.

Wenn du die beiden Dateien angelegt hast, kann's losgehen.

Bei einer Veröffentlichung über Amazon KDP kannst du in deinem Bücherregal neben dem E-Book einfach auswählen, dass du nun auch ein Taschenbuch anlegen möchtest. Du lädst dann eine neue Datei und ein neues Cover hoch und spätestens nach 72 Stunden ist dein Buch im Shop verfügbar.

Bei den anderen Anbietern kommt es darauf an, welches Paket du gebucht hast. Enthält dein gebuchtes Paket kein gedrucktes Buch, musst du ein neues Paket kaufen. Am besten wendest du dich dann an den Support, damit deine beiden Bücher verknüpft werden können. Schließlich soll später jeder im Online-Shop erkennen können, dass du zwei Varianten desselben Buchs anbietest.

Hast du ein Paket mit gedrucktem Buch gekauft, es bisher nur nicht genutzt, dann kannst du auch bei anderen Anbietern einfach die Variante fürs gedruckte Buch hochladen und freigeben - und das war's schon.

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