6 Jahre Autorin – das hat es mir gebracht

Bald jährt sich die Veröffentlichung meines ersten Buchs zum sechsten Mal. Längst Zeit, einmal Revue passieren zu lassen, was mir die mittlerweile 15 veröffentlichten Bücher gebracht haben.

Zahlen, Daten, Fakten

Fangen wir mit dem leicht Messbaren an: Natürlich habe ich mit meinen Büchern Geld verdient. Insgesamt mehr als 50.000 € an Tantiemen. Das ist nicht so viel, dass man sechs Jahre lang davon Miete, Essen, Hunde-Equipment und sonstige Kosten zahlen könnte. Aber: Meine Einnahmen aus den Büchern nehmen stetig zu. Im ersten Jahr habe ich fast keine Tantiemen eingenommen, im letzten Jahr waren sie fünfstellig.

Das Buch, das aktuell die höchsten Tantiemen einbringt, habe ich 2018 geschrieben. (Dieses hier.) Ich bin sicher, dass es noch einige Jahre einen soliden Sockel liefern wird, der auch dann reinkommt, wenn ich in Urlaub fahre, krank bin oder einfach keine Lust auf neue Projekte habe.

Hinzu kommt, was ich indirekt mit meinen Büchern verdiene, und das ist ein Vielfaches der Tantiemen. Da ich weiterführende Programme anbiete, habe ich in meinen letzten Büchern Anreize geschaffen, sich für meinen Newsletter anzumelden. Das habe ich extra für diesen Artikel mal ausgewertet - und mich selbst fast hingesetzt: 34 % aller Menschen, die sich eins dieser Bücher kaufen, melden sich für die zugehörige Bibliothek und damit für meinen Newsletter an. Krass, oder? Und da sind nicht mal diejenigen mitgerechnet, die meine Bücher super finden und sich dann über einen anderen Weg als die Bibliothek anmelden.

Für meine ersten Bücher bin ich das nicht so systematisch angegangen. Da habe ich dann irgendwann zufällig gemerkt, dass sich viele Menschen zum Newsletter anmelden, die mein Buch gelesen haben, ganz ohne zusätzlichen Anreiz. Was auch schon ziemlich cool ist.

Fertigkeiten

Ich habe fachlich so viel gelernt, seit ich meine Bücher schreibe und auch selbst veröffentliche. Ich weiß, wie ein Buch aufgebaut sein muss, wie Buchmarketing funktioniert, was ein gutes Cover ausmacht. Ich traue mir technisch noch mehr zu, verstehe mittlerweile was von Schriftarten und Storytelling. Und mein Schreibstil ist noch viel mehr zu meinem geworden.

Ich habe schon immer gerne Dinge selbst gemacht und mich in Neues reingefuchst. Und ein eigenes Buch zu produzieren stellt eine da vor etliche Herausforderungen. Wenn du das magst und eine solche Herausforderung gerne annimmst, wirst du beim Buchschreiben viel mitnehmen. Das Tolle: Alles, was ich gelernt habe, kann ich nicht nur für meine Kund*innen und für weitere Bücher anwenden, sondern für viele andere Bereiche meiner Arbeit.

Kreatives Wachstum

Meine eigenen Bücher zu schreiben und zu veröffentlichen war wie ein kreatives Bootcamp - intensiv, herausfordernd, manchmal sogar überwältigend, aber letztlich unglaublich erfüllend und verändernd.

Ich habe tatsächlich einen eigenen kreativen Prozess entwickelt, während ich vorher eher wild herumgestochert habe. Ich habe gelernt, wie ich einen Text von Anfang bis Ende aufbaue, wie ich Geschichten so erzähle, dass sie die Leser*innen fesseln. Ich habe gelernt, meine Worte so zu wählen, dass sie Emotionen hervorrufen, Bilder malen und Ideen vermitteln.

Gleichzeitig habe ich meine eigene kreative Stimme entdeckt und kultiviert. Jedes Buch, das ich geschrieben habe, hat mir geholfen, meine einzigartige Perspektive und Stimme als Autorin zu verstehen und zu schärfen. Ich habe gelernt, authentischer zu schreiben, meinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf zu lassen und meine eigene Sicht zu teilen.

Aber vielleicht noch wichtiger ist, dass ich gelernt habe, den kreativen Prozess zu lieben und zu schätzen, mit all seinen Höhen und Tiefen (ja, die gibt's auch). Ich habe gelernt, dass Schreiben mehr ist als nur die Produktion von Worten auf einer Seite. Es ist ein Ausdruck von Selbst, eine Möglichkeit, die Welt zu erforschen und zu interpretieren, eine Möglichkeit, Verbindungen zu knüpfen und zu kommunizieren. Und während meiner Autorinnen-Reise habe ich gelernt, diesen Prozess zu lieben und zu respektieren, egal wie herausfordernd er sein mag.

Zeitmanagement und Organisation

Ich werde oft gefragt, wie lange es dauert, ein Buch zu schreiben. Meine Antwort, nach Buch 15: Keine Ahnung. Sicher ist nur, es dauert länger.

Damit dieses große Projekt mit all seinen Aufgaben überhaupt fertig wird, braucht es einiges an Zeitmanagement und Organisation. Denn ein Buch ist selten die wichtigste und dringendste Aufgabe, die wir gerade verfolgen. Meist steht es irgendwo unter "nice to have". Keine guten Voraussetzungen, das Buch irgendwann fertig zu bekommen.

Also musste ich mir beibringen, wie man ein Buch in handhabbare Aufgaben und Phasen unterteilt und wie man einen realistischen und dennoch anspruchsvollen Zeitplan erstellt. Ich habe gelernt, Prioritäten zu setzen, Ablenkungen zu vermeiden und meine Zeit und Energie effizient zu nutzen. Diese Fähigkeiten waren nicht nur für den Schreibprozess unerlässlich, sondern sie haben sich auch auf andere Aspekte meines Lebens und meiner Arbeit ausgewirkt.

Das Schreiben hat mich auch gelehrt, geduldig und ausdauernd zu sein. Ein Buch zu schreiben braucht Zeit. Es gibt Tage, an denen die Worte einfach fließen, und Tage, an denen sie sich weigern, zu kommen. Es gibt Phasen des Fortschritts und Phasen des Stillstands. Das Wichtigste ist, dabei zu bleiben, kontinuierlich zu arbeiten und sich auf den Prozess einzulassen.

Diese Erfahrungen haben mich ganz nebenbei in die Lage versetzt, eine Vielzahl von Projekten und Aufgaben zu jonglieren. Sie haben mir auch geholfen, ein tieferes Verständnis für den Wert der Zeit und die Bedeutung der Geduld zu entwickeln. Das sind wertvolle Lektionen, die ich in allen Aspekten meines Lebens anwenden kann.

Marktverständnis

Indem ich meine eigenen Bücher geschrieben und veröffentlicht habe, habe ich ein tiefes Verständnis vom Buchmarkt bekommen. Als Autorin ist es unerlässlich, nicht nur die Kunst, sondern auch das Geschäft des Schreibens zu verstehen.

Ich habe gelernt, wie der Buchmarkt funktioniert, welche Themen und Genres gefragt sind und wie sich Trends im Laufe der Zeit ändern. Ich weiß heute, wie Bücher vermarktet werden und welche Strategien am effektivsten sind, um Leser*innen zu erreichen. Dieses Verständnis hat mir geholfen, meine Bücher erfolgreicher zu verkaufen und ein breiteres Publikum zu erreichen.

Noch wichtiger ist, dass ich eine tiefe Einsicht in meine Zielgruppe gewonnen habe. Ich habe gelernt, was meine Leser*innen interessiert und was sie bewegt, welche Probleme sie haben und welche Lösungen sie suchen. Diese Kenntnisse haben mich befähigt, Bücher zu schreiben, die meine Leser*innen ansprechen und einen echten Mehrwert bieten.

Dieses Marktverständnis hat nicht nur meine Schreibkarriere, sondern auch meine anderen beruflichen Tätigkeiten enorm beeinflusst. Es hat mir geholfen, bessere Entscheidungen zu treffen, effektiver zu kommunizieren und mehr Menschen zu erreichen.

Erfahrungen

Die Erfahrungen, die ich in diesen sechs Jahren gesammelt habe, sind Gold wert und haben mein Verständnis von Büchern und dem Schreiben fundamental verändert. Zuerst sind da - wie oben beschrieben - die technischen Erfahrungen. Ich habe die Prozesse von der Konzeption eines Buches über das Schreiben, die Überarbeitung, das Korrekturlesen, das Erstellen des Layouts und des Covers bis hin zur Veröffentlichung und Vermarktung selbst durchlaufen. Jeder dieser Schritte hat seine eigenen Herausforderungen, und ich habe gelernt, sie zu meistern. Ein Buch zu schreiben ist nicht nur das reine Schreiben, es ist ein multidimensionaler Prozess, der viele verschiedene Fähigkeiten erfordert.

Dann gibt es die praktischen Erfahrungen. Ich habe gelernt, wie ich meine Gedanken und Ideen auf eine klare, präzise und ansprechende Weise artikulieren kann. Das ist eine Fähigkeit, die weit über das Schreiben hinausgeht. Es hat meine Fähigkeit zur Kommunikation verbessert und mir geholfen, in anderen Aspekten meines Lebens besser und effektiver zu kommunizieren.

Doch vielleicht die wertvollsten Erfahrungen sind die persönlichen. Das Schreiben und Veröffentlichen meiner Bücher hat mich auf eine emotionale Reise geschickt. Es gab Höhen und Tiefen, Momente des Zweifels und der Unsicherheit, aber auch Momente großer Freude und Zufriedenheit. Es hat mir geholfen, meine Stärken und Schwächen besser zu verstehen und hat meine Fähigkeit gestärkt, Herausforderungen zu meistern und meine Ziele zu erreichen.

Und dann ist da die Erfahrung der Gemeinschaft. Durch das Schreiben habe ich eine Verbindung zu meinen Leser*innen und zu anderen Autor*innen hergestellt. Ich erkannt, wie wertvoll es ist, sich untereinander auszutauschen und aneinander zu wachsen. Jeder Kommentar, jede Rezension und jede Diskussion ist eine Möglichkeit, zu lernen und sich zu entwickeln.

Insgesamt haben diese Erfahrungen meine Perspektive auf das Schreiben und die Veröffentlichung von Büchern tiefgreifend verändert. Sie haben mir gezeigt, dass es mehr als nur ein kreativer Prozess ist - es ist eine Reise des persönlichen und beruflichen Wachstums, die mich zu der Person gemacht hat, die ich heute bin.

Kontakte

Ein weiterer unschätzbarer Vorteil daran, meine eigenen Bücher zu schreiben und zu veröffentlichen, war die Möglichkeit, ein breites Netzwerk an Kontakten zu knüpfen. Wir alle haben beim Wort "Autor*in" jemanden vor Augen, der einsam vor seinem Laptop sitzt und sich Wort um Wort abringt. In Wirklichkeit ist das Schreiben ein höchst sozialer Beruf.

Ich habe das Glück gehabt, mit einer Reihe von außergewöhnlichen Menschen zusammenzuarbeiten, darunter Lektor*innen, Illustrator*innen, Buchhändler*innen, Verleger*innen und natürlich auch andere Autor*innen. Von allen habe ich etwas gelernt und wurde in meiner Arbeit bereichert. Sie haben mich mit neuen Ideen, Ansichten und Perspektiven inspiriert und so dazu beigetragen, dass ich ständig meine eigene Praxis hinterfrage und verbessere.

Doch Kontakte gehen über die direkten Zusammenarbeiten hinaus. Es gibt auch die Leser*innen - die Menschen, die sich die Zeit nehmen, meine Bücher zu lesen, zu kommentieren und zu rezensieren. Ihre Rückmeldungen und Reaktionen sind unbezahlbar. Sie erinnern mich daran, warum ich schreibe, und geben mir die Motivation, weiterzumachen, auch wenn die Dinge manchmal schwierig sind.

Und dann sind da natürlich die Menschen, die ich auf Buchmessen, Schreibworkshops und Online-Plattformen getroffen habe. Viele von ihnen haben ähnliche Erfahrungen gemacht, und das Teilen dieser Erfahrungen war oft eine Quelle der Ermutigung.

Kontakte in dieser Branche zu knüfen hat mir nicht nur auf beruflicher Ebene geholfen, sondern auch persönlich. Es hat mir gezeigt, dass wir trotz unserer Unterschiede alle ähnliche Ziele und Träume haben. Es hat mich daran erinnert, dass wir alle auf unserer eigenen kreativen Reise sind, und es hat mir die Kraft gegeben, meine eigene fortzusetzen. 

Resilienz und Umgang mit Kritik

Die letzten sechs Jahre haben mich nicht nur zu einer besseren Autorin, sondern auch zu einer widerstandsfähigeren Person gemacht. Im Laufe meiner Schreibkarriere musste ich lernen, mit Rückschlägen, Enttäuschungen und Kritik umzugehen.

Ich habe Ablehnungen von Verlagen, dumme Sprüche auf Socia Media und Bücher, die sich nicht verkaufen, erlebt. Die Technik hat gestreikt, Dateien waren kaputt, der perfekte Titel plötzlich schon vergeben. Um damit umzugehen und nicht frustriert alles hinzuschmeißen, braucht es Geduld und Resilienz. Und wenn man die noch nicht hat, lernt man sie spätestens beim Schreiben.

Das Gleiche gilt für Kritik. Es ist nie einfach, kritisiert zu werden, besonders wenn es um etwas so Persönliches wie dein eigenes Schreiben geht. Aber ich habe gelernt, dass Kritik, so hart sie auch sein mag, eine Chance ist, zu lernen und zu wachsen. Ich habe gelernt, konstruktive Kritik anzunehmen, mich von destruktiver Kritik nicht entmutigen zu lassen und immer offen für Feedback zu bleiben.

Diese Resilienz und der Umgang mit Kritik haben sich weit über meine Schreibkarriere hinaus als wertvoll erwiesen. Sie haben mir geholfen, Herausforderungen in anderen Bereichen meines Lebens zu meistern und haben mich daran erinnert, dass Scheitern und Kritik Teile des Lebens sind, und dass das Wichtigste ist, wie wir damit umgehen.

Selbstvertrauen und Anerkennung

Ich war mehrere Jahre Geschäftsführerin eines Unternehmens mit mehr als 200 Mitarbeitenden in drei Standorten. Ich habe mit den Geselschaftern diskutiert, war Mentorin für die Teamleiter*innen, habe meine Bereiche umgebaut und gemeinsam mit meinem Kollegen die erfolgreichsten Jahre des Unternehmens verantwortet. Und mich dabei immer gefühlt wie Falschgeld.

Mein Selbstvertrauen hat erst dadurch zugenommen, das ich meine eigenen Bücher geschrieben, veröffentlicht und auch verkauft habe.

All die Zweifel, die ich vorher hatte - Bin ich richtig, da, wo ich bin? Schöpfe ich mein Potenzial aus? Kann ich das alles überhaupt? - sind mittlerweile komplett verschwunden. Denn ein Buch zu schreiben ist eine Reise ins eigene Ich. Egal, worüber du schreibst, du befasst dich so intensiv mit dir selbst, wie das sonst nur bei ganz wenig anderen Tätigkeiten möglich ist.

Ich habe außerdem gesehen, dass meine Arbeit Anerkennung findet, dass meine Bücher gelesen und geschätzt werden. Das hat mein Selbstvertrauen noch mal gestärkt. Es hat mich daran erinnert, dass ich etwas zu sagen habe und dass meine Stimme zählt.

Überhaupt, Anerkennung. Nichts ist erfüllender, als wenn Menschen dir sagen, dass dein Buch ihnen weitergeholfen hat. Diese Anerkennung ist unendlich wertvoll. Sie bestätigt, dass die harte Arbeit, die das Schreiben erfordert, es wert ist. Sie erinnert mich daran, dass ich einen Unterschied mache, dass meine Arbeit wichtig ist.

Dieses wachsende Selbstvertrauen und die Anerkennung haben sich auf alle Aspekte meines Lebens ausgewirkt. Sie haben mir den Mut gegeben, neue Projekte anzugehen, Herausforderungen zu bewältigen und meine Träume zu verfolgen. Sie haben mich daran erinnert, dass ich erfolgreich sein kann, dass meine Arbeit geschätzt wird und dass ich einen Unterschied in der Welt mache.

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