5 Gründe, warum dein Buch nicht fertig wird

In diesem Artikel lernst du ...

Dein Buch wird einfach nicht fertig? Das könnte einen der folgenden Gründe haben.

Wenn dein Buch nicht fertig wird

Vor kurzem habe ich in meiner Facebook-Gruppe gefragt, was den Mitgliedern dort schwerer fällt: ein Buch anzufangen oder eins zu beenden. Die Antworten waren in etwa ausgewogen mit einem kleinen Plus beim Beenden. Beides ist also schwierig, das Anfangen und das Fertigschreiben. 

Über das Anfangen habe ich schon mal einen Artikel geschrieben, den du hier findest: Wie du dein Buch anfängst

Ich selbst habe in der Umfrage ein Kreuzchen beim Beenden gesetzt. Und das, obwohl ich mittlerweile elf Bücher veröffentlicht habe. Angefangen habe ich nämlich noch viel mehr. Anfangen ist für mich so leicht, weil es ja noch nichts bedeutet, weil es nicht final ist, alles noch verändert werden kann.

Beenden dagegen - naja, damit tu ich mich einfach schwerer.

Trotzdem habe ich für mich Strategien entwickelt, wie ich Bücher, Projekte, Dinge trotzdem abschließe. Denn ich wünsche mir ja, dass ich viele Bücher veröffentliche, viele Projekte zu Ende bringe, viel Neues erschaffe. Und das geht nun mal nur, wenn ich irgendwo auch einen Schlusspunkt setze. Die Strategien verrate ich dir in diesem Artikel. Vorher stelle ich dir fünf Gründe vor, warum dein Buch nicht fertig wird. Oft hilft es nämlich schon zu wissen, warum etwas passiert, um dafür zu sorgen, dass es sich ändert.

Warum dein Buch noch nicht fertig ist

Vielleicht denkst du, dass dir dein Buch gerade gar nicht so wichtig ist und du es deswegen nicht zu Ende bringst. Wenn du aber mit einer klaren Vision für das Buch gestartet bist, ist da auf jeden Fall etwas in dir, was raus möchte. Und "nicht so wichtig" ist dann manchmal nur der Grund, den du dir selbst gibst, um bei den anderen Gründen nicht so genau hinzuschauen. 

Vielleicht findest du dich in den 5 Gründen, die ich für dich aus meiner Erfahrung mit Kund*innen gesammelt habe, ja wieder. Das Gute ist nämlich: Wenn du den Grund kennst, warum du dein Buch wirklich nicht zu Ende schreibst, wird es viel einfacher, ihn zu überwinden.

Grund 1: Du wartest zu lange.

Erinnerst du dich noch an das Gefühl, das du hattest, als du das erste Mal über dein Buch nachgedacht hast? Als die Idee sich in dir formte und du dachtest: "Jaaaa, das wäre so super!"

Das ist das Gefühl, das einen dazu bringt, sich die Arbeit an einem Buch vorzunehmen, lange Stunden am Rechner zu sitzen, ohne zu wissen, was am Ende dabei herauskommen wird.

Das Dumme ist: Wie die meisten Gefühle hat auch dieses ein Haltbarkeitsdatum. Je länger du deine Idee mit dir herumträgst, desto normaler wird sie für dich, desto weniger kann die Anfangsbegeisterung dich tragen.

Stephen King sagt, dass man Bücher schreiben soll, solange die Idee noch heiß ist - weil sie über die Zeit unweigerlich abkühlt. Vielleicht passt dein Buch tatsächlich nicht sofort in deine persönliche Terminplanung. Trotzdem kannst du ein paar kleine Schritte tun, um diese Euphorie zu nutzen. Im besten Fall erlebst du so erste Erfolgserlebnisse - die haben nämlich einen ganz ähnlichen Effekt und können dich und dein Buch weitertragen, wenn der Honey Moon vorbei ist.

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Grund 2: Deine Glaubenssätze halten dich ab.

Wir alle tragen unzählige Glaubenssätze - oder Überzeugungen - in uns, die uns normalerweise das Leben leichter machen. Wir müssen dann nämlich nicht jedes Mal neu denken, wenn wir einfache Entscheidungen treffen. Wir wissen schon, was wir mögen, was wir können, was wir wollen.

Nur: Diese Glaubenssätze halten uns auch davon ab, neu zu denken, wenn es eigentlich gut für uns wäre. Zum Beispiel immer dann, wenn wir etwas Neues wagen. Und jedes Buch ist etwas Neues. (Das bleibt auch so, ich ringe mir gerade Nr. 12 ab.)

Überleg doch mal, ob dir solche Gedanken bekannt vorkommen. Vielleicht hält dich einer von ihnen davon ab, dein Buch zu schreiben.

  • Um ein Buch zu schreiben, muss ich Expert*in sein / ein bestimmtes Fach studiert haben / ganz viel Glück haben / in Deutsch eine 1 gehabt haben.
  • Das wird doch eh niemanden interessieren.
  • Das gibt's doch alles schon.
  • Das bringt mir gar nichts.
  • Mir nimmt doch niemand ab, dass ich jetzt Autor*in bin.

Meistens steht hinter solchen Glaubenssätzen die Angst vor Sichtbarkeit. Denn egal, was für ein Buch du schreibst: Es steckt jede Menge von dir selbst drin. Und wenn du es veröffentlichst, lässt du es los, gibst die Kontrolle darüber ab, was mit deinem Buch passiert. Du kannst nicht mehr reagieren, weißt gar nicht, was Leute denken, wenn sie es lesen, ob deine Punkte so rüberkommen, wie du es dir gewünscht hast ...

(Okay, ich höre jetzt auf.)

Ich kenne diese Glaubenssätze alle selbst. Ich arbeite seit einiger Zeit daran, sie gezielt aufzulösen. Geholfen haben mir dabei zwei Dinge:

  1. 1
    The Work von Byron Katie, von der ich zum ersten Mal in dieser Podcast-Folge von Sandra Holze gehört habe: https://sandraholze.com/glaubenssaetze-aendern/
  2. 2
    Stundenlange inspirierende Gespräche mit der wunderbaren Kathrin Schmidt, die mir das Thema Emotionscode vorgestellt hat. mit dem ich mich aktuell mit Hilfe dieses Buchs* auseinandersetze. Kathrin hat mich unter anderem dazu gebracht, einen Termin für meine Roman-Veröffentlichung festzulegen, und am 17. Januar 2022 werden wir sehen, ob das geklappt hat 🙂

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Grund 3: Du machst es dir zu schwer.

Ich werde jetzt nicht sagen, dass Schreiben keine Arbeit ist. Natürlich ist Schreiben Arbeit! Schon allein, weil es Zeit braucht, Text aus dem Kopf in den Rechner zu bringen. Und das ist noch nicht alles: Zusammenhänge richtig zu planen, tolle Beispiele zu finden, alles noch mal umzuschreiben, dauert Stunden, Tage, Monate. Danach geht's dann fröhlich mit dem Veröffentlichen weiter.

Also: Ja, Schreiben ist Arbeit. Das heißt nicht, dass Schreiben schwere Arbeit sein muss. Schreiben kann leicht sein. Es gibt Techniken, Tools, Methoden. Und Übung macht auch einen großen Unterschied. Wenn du all das nutzt, wird dir das Schreiben leichter fallen und du kannst dich noch mehr auf deine Kreativität konzentrieren.

Dass Schreiben wahnsinnig schwer ist, ist übrigens auch ein Glaubenssatz. Den haben viele von uns in der Schule gelernt, und es wird Zeit, dass wir ihn ganz schnell wieder verlernen.

Profi-Tipp:

Schreiben ist ein Handwerk und Sprache ist ein Werkzeug. Du kannst alles lernen, was du brauchst, um ein Buch zu schreiben. Wie Sprache funktioniert, lässt sich erklären. Und was man erklären kann, kann man auch lernen. Oder anders: Wenn du meinst, dass du es bisher nicht richtig gelernt hast, hat's dir vielleicht niemand richtig erklärt 🙂

Am 26. Juli 2021 startet mein 5-Tages-Workshop leichtschreiben. Du kannst dich hier anmelden: https://mynextself.com/leichtschreiben/ (bis zum 18. Juli mit Frühbucherrabatt).

Grund 4: Du sabotierst dich selbst.

Denkst du beim Wort "Saboteur" auch direkt an eine zwielichtige Gestalt, die über eine offene Motorhaube gebeugt ein Bremskabel (wie sieht so was aus?) durchschneidet, dabei immer wieder nach links und rechts schaut und schließlich in die Büsche direkt neben dem Auto verschwindet (da gibt's halt Büsche!)?

So sieht es nicht aus, wenn du dich selbst sabotierst. Stattdessen erfindest du vielleicht Gründe, warum du gerade doch kein Buch schreiben willst. Oder schaust dir mit schlechtem Gewissen Videos auf Facebook an und lässt so die Zeit verstreichen, die du gut für dein Herzensprojekt brauchen könntest.

Überleg doch mal, ob du nicht unbewusst Dinge tust, die du gar nicht tun willst und die dich von deinem eigentlichen Ziel abhalten.

Profi-Tipp:

In meiner aktuellen Podcast-Episode geht's um Selbstsabotage, darum, wie du sie erkennst und wie du sie überwindest. Hier kannst du sie dir anhören: https://mynextself.com/selbstsabotage/

Grund 5: Du stellst einen unfairen Vergleich an.

So eine kleine BWLerin haben die meisten von uns in sich, nicht nur die, die wie ich tatsächlich irgendwann mal BWL studiert haben. Das ist natürlich noch mehr der Fall, wenn du selbstständig bist und ein Fachbuch schreiben möchtest.

Diese kleine BWLerin schaut sich genau an, was sich jetzt gerade lohnt und was nicht. Beim Buch verkündet sie das Ergebnis dann so: "Aaaalso, das ist ziemlich viel Arbeit und wir wissen ja noch gar nicht, was das bringt. Im Zweifel also gar nichts. Dagegen gibt's jetzt hier viele Gelegenheiten, die sofort Umsatz bringen. Also: Hopp-hopp!"

Solche Vergleiche bringen nichts. Vergleiche sind immer unfair, und zwar für alle Beteiligten - Vergleichende und Verglichene. Wenn du nur Projekte umsetzt, die dir sofort genauso viel bringen wie dein aktuelles Projekt, wirst du nie größere Entwicklungen erreichen. Denn dann wird immer das gewinnen, worin du schon am weitesten bist. Das machst du aber wahrscheinlich schon länger, hast Erfahrung, dir etwas aufgebaut - und bist auch dort ganz woanders gestartet. (Das vergisst du übrigens beim Vergleichen schnell, was auch unfair deinen eigenen Erfahrungen gegenüber ist.) Ich weiß, wovon ich spreche, habe ich mich doch im ersten Jahr meiner Selbstständigkeit darüber geärgert, dass ich nicht sofort so viel Geld verdient habe, wie nach 15 Jahren Karriere, die ich als Geschäftsführerin beendet habe. Mittlerweile weiß ich, dass neue Dinge natürlich ein bisschen Anlaufzeit brauchen.

Aber: Du fängst nicht bei Null an. Ich habe keine 15 Jahre gebraucht, um wieder an denselben Punkt zu kommen, und du wirst für deinen Buch-Erfolg auch nicht genauso lange brauchen wie für die Erfolge, die du bereits umgesetzt hast. Denn all die Erfahrung, die du bisher gemacht hast, bringst du ja auch in deine neuen Projekte - und ins Buch - ein.

3 Strategien, um dein Buch endlich zu beenden (funktioniert natürlich auch für andere Projekte)

So, jetzt aber mal nach vorne geguckt! Wenn du erkannt hast, was dich bisher davon abgehalten hat, dein Buch zu beenden, willst du jetzt natürlich noch wissen, wie du's trotzdem schaffst. Bekommst du. Hier sind meine Top 3 Strategien, dein Buch zu beenden.

Strategie 1: Die Beppo-Methode

Kennst du Beppo Straßenkehrer aus Michael Endes Buch Momo*? Der fegt die längsten Straßen, indem er einfach einen Besenstrich nach dem nächsten tut und gar nicht an die ganze Straße denkt.

Das kannst du auch auf dein Buch übertragen. Wenn du nämlich ab Kapitel 4 darüber nachdenkst, was alles schlimmstenfalls passieren kann, wenn du es veröffentlichst, lähmt dich das vielleicht. Wenn du stattdessen nur auf Kapitel 4 schaust, wird es leichter. Am besten rufst du dir immer wieder ins Gedächtnis, dass du aktuell ja nur dieses Kapitel schreibst. Du kannst jederzeit entscheiden, wie es danach weitergeht. Dafür machst du aber erst mal diesen einen Besenstrich, dieses eine Kapitel fertig.

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Strategie 2: Die Lucky-Luke-Methode

Eine Kundin fragte mich gestern, wie lang ich normalerweise an einem Buch schreibe. Spoiler: nicht so lange. Rechnet man den Schubladen-Roman nicht mit (da ist die Antwort: bisher undefiniert), sind es maximal 12 Wochen. Das heißt nicht, dass ich nur wenig Arbeit in die Bücher stecke. Ich mache mir viel Arbeit, aber eben fokussiert. Ich blocke mir Zeiten fürs Schreiben und konzentriere mich dann voll auf mein aktuelles Buch.

Der große Vorteil: Wenn ich schnell bin, viel daran arbeite, komplett eintauche, habe ich gar keine Zeit, mich mit neuen Ideen abzulenken oder mir viele Gedanken zu machen. Bzw. wenn ich wie Lucky Luke schneller bin als mein eigener Schatten, dann kriegt der mich auch nicht 🙂

Strategie 3: Die Memento-Methode

Wo ich eben von Kapitel 4 gesprochen habe: Kapitel 4 zu schreiben, wenn man 30 Kapitel geplant hat, kann sich ganz schön demotivierend anfühlen. Man sieht die ganze Zeit nur den Gipfel vor sich und kriecht wie eine Schnecke zentimeterweise weiter. Und gefühlt macht die ganze Arbeit keinen Unterschied. Nachher sind's nicht mehr 27, sondern 26 Kapitel, die vor einem liegen. Fühlt sich ziemlich ähnlich an.

Bei meinem letzten Buch* ging's mir so. Riesiger Berg, wenig Zeit, ich fühlte mich wie erschlagen. Reaktion: Erst mal nichts mehr machen. (Smart, oder?) Mein größter Wunsch war: Wenn ich doch endlich am letzten Kapitel wäre! Und der nächste Gedanke: Warum eigentlich nicht? Wie im Film Memento fing ich daher mit dem letzten Kapitel an und arbeitete mich Stück für Stück nach vorne. Der Vorteil: Es fühlt sich total gut an, immer wieder direkt aufs Ende zuzuarbeiten. Das letzte Wort gibt ein riesiges Erfolgserlebnis - und Erfolgserlebnisse beflügeln.

Diese Methode funktioniert natürlich nur, wenn du eine klare Vision und Struktur für dein Buch hast. Wenn die Kapitel in sich geschlossene Einheiten sind und du im Vorfeld Arbeit in den Aufbau deines Buchs gesteckt hast, kannst du dich gut deinem Ziel von der anderen Seite aus nähern. Überarbeiten solltest du anschließend in der Reihenfolge, in der deine Leser*innen das Buch lesen werden. So stellst du sicher, dass alle Informationen an der richtigen Stelle sind.

Eine Teilnehmerin an der eingangs erwähnten Umfrage hat übrigens angekreuzt: Beides - anfangen und beenden - ist für mich leicht. Meine Vision ist: Wenn ich die Umfrage in einem Jahr noch mal starte, sitzen alle Kreuzchen bei dieser Antwort.

Erzähl doch mal: Was sind deine Strategien, dein Buch oder deine Projekte zu beenden?


*Das * in der Mitte von Wörtern bedeutet, dass ich gendergerecht schreibe. Tut mir nicht weh und macht mehr Menschen sichtbar. Und Sichtbarkeit ist eins meiner großen Themen.

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