Podcast-Episode 003: Was Entscheidungen mit uns machen

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Wie triffst du Entscheidungen? 

Aus dem Bauch heraus, mit Papier und Stift, allein oder in der Gruppe, spontan oder schläfst du über alles noch ein paar Mal? In der letzten Episode habe ich unter anderem über die vielen, vielen kleinen und oft unbewussten Entscheidungen gesprochen, die wir täglich treffen. Heute geht’s um die großen Entscheidungen und darum, was sie mit uns machen.

Auf Hochzeitsfeiern gibt’s ja oft lustige Spiele für das frisch verheiratete Paar. Auf meiner Hochzeitsfeier war das auch so. Mein Mann und ich mussten uns Rücken an Rücken in die Mitte des Raums setzen und unsere Schuhe ausziehen. Wir tauschten dann einen Schuh, so dass wir beide einen Braut- und einen Bräutigam-Schuh hatten. Und dann mussten wir mit Hilfe der Schuhe Fragen beantworten, nach dem Muster “Wer von euch kocht meistens?”, den entsprechenden Schuh hochhalten und alle damit zum Lachen bringen. Das war schon später auf der Feier und entsprechend lustig.

Eine Frage lautete: “Wer von euch kann sich besser entscheiden?” 

Ich dachte gefühlt keine Sekunde nach, sondern hob sofort den Arm mit meinem Schuh. Und wartete darauf, dass sich hinter mir etwas tat. Mein Mann überlegte aber noch. Alle warteten gespannt und irgendwann waren mir die Spielregeln dann auch egal und ich drehte mich zu meinem Mann um, um zu schauen, was er antworten würde. Und genau in dem Moment hob er dann langsam und bedächtig beide Schuhe gleichzeitig. 

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Ich erzähle die Geschichte wirklich gerne und oft, weil sie so schön zeigt, wie unterschiedlich Menschen sich entscheiden. Ich gehöre tatsächlich zu den Menschen, die sehr schnell entscheiden und dann auch super schnell die Entscheidung in die Tat umsetzen und überrasche damit auch immer noch Menschen, die mich auch schon lange kennen. Und ich kenne das aber auch aus meinem privaten Umfeld und von meinen Kundinnen anders, dass Entscheidungen vielleicht auch mal Zeit brauchen.

Es gibt wenige Themen über die ich so viel Unterschiedliches und teilweise auch Widersprüchliches gelesen und gelernt habe wie über das Entscheiden.

Da gibt’s ein ganzes Spektrum von Ideen und Vorstellungen darüber, was Entscheidungen sind, wie wir sie treffen, was sie mit uns machen. Ich selbst glaube, dass Entscheidungen gar nicht soo wichtig sind, wie wir ihnen manchmal zugestehen, und erkläre natürlich nachher auch noch, warum das so ist. Vorher möchte ich dir aber drei ganz interessante Ansätze zum Thema Entscheiden vorstellen, die mich geprägt haben.

Der erste Ansatz ist die Entscheidungstheorie. Ich habe das tatsächlich als Fach in meinem BWL-Studium belegen müssen, und da lernt man, wie man vielleicht keine richtigen, aber doch rationale Entscheidungen trifft. Und “rational” heißt nichts anderes, als dass man so entscheidet, dass das Ergebnis, das man sich wünscht, die höchste Wahrscheinlichkeit hat. Ein ganz einfaches Beispiel: Ich möchte gerne zur Theatervorstellung im nächsten Stadtteil kommen und kann das Auto, das Rad und die Bahn nehmen. Ich weiß aber noch nicht, wie das Wetter wird und ob ich einen Parkplatz finde. In der Entscheidungstheorie würde man jetzt einen Entscheidungsbaum aufstellen, wo ich für jede Option - Auto, Rad oder Bahn - und für die verschiedenen externen Faktoren - Wetter, Parkplatz - einen Wert und eine Wahrscheinlichkeit angebe. Und dann kann ich zum Beispiel ausrechnen, dass ich mit dem Rad mit 75 % Wahrscheinlichkeit trocken und pünktlich ankomme und mit den anderen Verkehrsmitteln diese Wahrscheinlichkeit geringer ist. Also sollte ich das Rad nehmen.

So entscheidet halt niemand wirklich. Wir machen das intuitiv vielleicht ein bisschen so, dass wir Erfahrungswerte einbeziehen oder einfach das tun, was wir immer machen. Aber eine Entscheidungsmatrix machen wir alle selbst bei großen Lebensentscheidungen nicht. Weil es ja auch gar nicht so sehr auf die Wahrscheinlichkeit ankommt, sondern darauf, wie sehr wir uns das Ergebnis wünschen oder wie wenig wir uns bestimmte alternative Ergebnisse wünschen.

Was an der Entscheidungstheorie spannend ist, ist dass sie gezeigt hat, dass rationales Entscheiden manchmal auch zu schlechteren Ergebnissen führt, wenn mehrere Menschen parallel Entscheidungen treffen und sich nicht vertrauen. Das Gefangenendilemma ist ein solches konstruiertes Beispiel. Ich verlinke das in den Shownotes zum Nachlesen. Was das für mich im Grunde aber zeigt, ist, dass Wahrscheinlichkeiten und ganz rationales Vorgehen nicht der Weg sind, um Entscheidungen zu treffen, aber vielleicht helfen können, sich über bestimmte Rahmenbedingungen bewusst zu werden.

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Am anderen Ende des Wie-treffe-ich-eine-gute-Entscheidung-Spektrums steht ein Zitat von Abraham Hicks, und das heißt im Original: Make a decision, and make it right. Triff eine Entscheidung, und sorge dafür, dass es die richtige ist. Nach dem Zitat wäre es komplett egal, was du entscheidest, sondern es kommt nur darauf an, was du danach daraus machst. Der wichtigste Aspekt für mich an diesem Gedanken ist, dass eine Entscheidung selbst ja noch gar nichts über das Ergebnis sagt. Das lässt sich nämlich vom Zeitpunkt der Entscheidung an in jede Richtung beeinflussen. Und sogar noch vorher.

Denn auch die Entscheidung findet oft schon statt, bevor wir glauben, dass wir entscheiden. 

Da gibt’s ein ganz spannendes Experiment zu, das Libet-Experiment. Benjamin Libet war ein US-amerikanischer Physiologe und der hat Ende der 1970er Jahre eine Versuchsreihe durchgeführt. Libet wurde inspiriert durch ein anderes Experiment von drei Neurowissenschaftlern. Die hatten gezeigt, dass wenn ich den Arm hebe, schon messbar etwa eine Sekunde vorher die entsprechende Gehirnregion aktiv ist, in der diese Bewegung eingeleitet wird. Und diese Neurowissenschaftler haben dann gesagt, dass eine Sekunde zwischen Entscheidung und Ausführung liegt, selbst bei ganz kleinen Entscheidungen. 

Das deckte sich aber nicht mit Libets Alltagserfahrung, weil er fand, dass eine Sekunde viel zu lang dafür ist, also hat er das Experiment erweitert und die Proband*innen feststellen lassen, wann sie die Entscheidung trafen, den Arm zu heben. Und das Ergebnis war: Zuerst wurde die Gehirnregion aktiv, die die Bewegung eingeleitet hat, dann war der wahrgenommene Entscheidungszeitpunkt und dann ging der Arm nach oben. Im Grunde hat das Gehirn also schon alles für die Bewegung vorbereitet, bevor die Entscheidung getroffen wurde.

Es gibt Wissenschaftler, die daraus abgeleitet haben, dass es so etwas wie einen freien Willen gar nicht gibt. Dass man also überhaupt nicht selbst entscheidet, sondern durch Ursache und Wirkung lange vorher schon festgelegt ist, was wir machen. Und wir im Nachhinein die Entscheidung treffen, um uns vorzumachen, dass es unsere Wahl war.

Diese Schlussfolgerung steht auf ziemlich wackeligen Beinen, wenn man sich den Versuch genauer anschaut. Es geht ja hier nur um die Auswahl eines Zeitpunkts, nicht darum, ob jemand den Arm hochhebt oder nicht. Was man hieraus aber mitnehmen kann, ist, dass Entscheidungen oft gar nicht zu dem Zeitpunkt stattfinden, an dem wir glauben sie zu treffen, und dass auch Gründe von uns selbst nachgereicht werden, dass wir Entscheidungen im Nachhinein rationalisieren und sagen: Das habe ich gemacht, weil ich das und das erreichen wollte, in Wahrheit war dieser Grund bei der Entscheidung gar nicht so wichtig.

Zusammengefasst kann man sagen, dass wir gar nicht so genau wissen, wie wir entscheiden, warum wir bestimmte Optionen auswählen und ob es irgendwie besser geht. Wir wissen aber, dass Entscheidungen dazu führen, dass wir Gründe dafür finden, dass wir uns mit ihnen identifizieren, dass wir versuchen, sie zur richtigen Entscheidung zu machen.

Und das können wir für uns nutzen. 

Wenn ich mich entscheide, mir zum Beispiel ein bestimmtes Ziel zu setzen, geht in meinem Kopf unbewusst anschließend ein Rationalisierungsprozess los. Ich werde Gründe finden, warum diese Entscheidung die richtige war. Ich werde versuchen, die Entscheidung so umzusetzen, oft auch unbewusst. Wenn ich mir also ein besonders leicht zu erreichendes Ziel setze, löse ich damit bei mir aus, dass das besser so ist, weil alles andere sowieso zu schwierig wäre. Ich signalisiere mir damit, dass ich mir nicht besonders viel zutraue. Und vielleicht sabotiere ich mich auch selbst, um das Ziel gar nicht erst zu erreichen und meine Entscheidung im Nachhinein zu rechtfertigen. Wenn ich das Ziel höher ansetze, zeige ich mir stattdessen, dass ich mir sehr viel zutraue - unter anderem auch, dass ich damit klarkommen werde, wenn ich das Ziel doch nicht erreiche.

Wenn du dich also selbst manchmal schwer damit tust, eine Entscheidung zu treffen, können dir die Punkte aus dieser Episode vielleicht helfen. Und das sind die folgenden 3 Punkte:

  1. Es gibt keine richtigen und falschen Entscheidungen. Und selbst ein sehr “schlauer” Prozess, Entscheidungen zu treffen, führt nicht dazu, dass die Entscheidungen nachher wirklich bessere Ergebnisse liefern.

  2. Nach der Entscheidung steht das Ergebnis noch gar nicht fest. Du kannst es beeinflussen. Dafür brauchst du aber erst mal eine Entscheidung, um nicht auf der Stelle zu treten.

  3. Mit der Entscheidung, die du triffst, gibst du dir selbst ein Signal. Zeigst dir, was du dir zutraust. Und machst dich auf den Weg.

Am Ende kommt’s nämlich gar nicht auf die Entscheidung an, die du triffst. Sondern darauf, was diese für dich bedeutet.

Und sowieso: Nahezu jede Entscheidung kannst du später zurücknehmen, ändern oder in eine ganz andere Richtung lenken. Wenn du’s bewusst machst, sind diese großen Entscheidungen wie ein Geschenk an dich selbst.

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