Podcast-Episode 008: Darf es auch schwer sein?

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Gerade ist ein Workshop zuende gegangen, den ich LEICHTschreiben genannt habe. Ich mag den Gedanken von Leichtigkeit sehr gerne, sonst hätte ich das ja nicht gemacht. Ich sehe gleichzeitig, dass das ständige Fordern von Leichtigkeit auch Druck erzeugen kann. In dieser Episode geht’s um - ich zitiere - das Leichte und das Schwere.

Mein Lieblingsbuch, als ich 16 war, war “Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins”. 

Es gabe eine sehr romantische und gleichzeitig traurige Liebesgeschichte, ein bisschen Sex und ein paar tiefsinnige Gedanken über unser Leben. Genau das, was mich mit 16 interessierte. Ich habe das Buch so oft gelesen, dass es heute sofort an meiner Lieblingsstelle aufklappt, wenn ich es in die Hand nehme. 

Wenn ich das Buch heute zum ersten Mal lesen würde, würde es mir wahrscheinlich gar nicht gefallen, weil es schon ein bisschen 1980er ist. Aber es hat mir in einer sehr prägenden Zeit meines Lebens viel bedeutet, und deswegen hat es einen fest Platz in meinem Herzen.

Und ich erinnere mich an ganz viele Stellen aus diesem Buch. Natürlich auch an die, in der der Titel erklärt wird. Warum ist das Sein denn unerträglich leicht?

Milan Kundera, der Autor, zieht ganz gerne Philosophen heran, und hangelt sich an dem, was die so gesagt haben, entlang. In der Szene ist es Parmenides, der gesagt hat, die Welt lässt sich in Gegensätzen darstellen. Also zum Beispiel hell und dunkel, warm und kalt, sein und nicht sein. Und eins davon empfinden wir immer als positiv, und das andere als negativ. Hell finden wir besser als dunkel, und sein irgendwie cooler als nicht sein. In dem Buch entwickelt sich dann der Gedanke: Was ist denn bitte besser: leicht oder schwer? Und anhand des Titels kann man sich ja schon denken, dass der Kniff ist: Haha, du meinst vielleicht, “leicht” ist super, aber “leicht” ist gar nicht so toll.

Und der Gedanke dahinter ist, dass “leicht” sehr nah dran ist an “bedeutungslos”. Wenn etwas ganz leicht ist, dann spüren wir es nicht, dann macht es sich nicht bemerkbar, dann ist es auch ganz leicht wieder weg. Wenn etwas schwer ist, nehmen wir es dagegen ganz anders war.

Ich glaube, ich erinnere mich heute noch so gut an die Stelle in dem Buch, weil ich die Idee dahinter spannend und neu fand, aber nicht so richtig sicher war, ob ich damit einverstanden war. Sie hat aber auf jeden Fall dazu geführt, dass ich, wann immer es um das Thema Leichtigkeit geht, darüber nachdenke, ob denn wirklich alles leicht sein muss. Ob es nicht manchmal auch einfach mal schwer sein darf.

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Leicht ist nicht unbedingt besser als schwer, und schwer nicht besser als leicht.

Ich sehe das übrigens bei hell und dunkel oder bei warm und kalt genauso. Es kommt immer darauf an.

Leichtigkeit kann richtig gut sein. Wenn ich plötzlich merke, dass es nur so fließt, dass ich genau weiß, wo ich hin will, dass ich nicht lange überlegen muss, sondern immer schon den nächsten Schritt weiß. Wenn meine Ideen funktionieren und ich erkenne, dass das, was ich mir vorher überlegt (und gehofft) habe, auch eintritt. Das ist die Leichtigkeit, die wir uns wahrscheinlich alle wünschen: beim Schreiben, im Business, auf der Arbeit, in unseren Beziehungen. Dann fühlen wir selbst uns leicht und alles scheint zusammenzupassen.

Was Leichtigkeit auch sein kann: die Erlaubnis, es sich ein bisschen leichter zu machen. Zu wissen, dass nicht alles perfekt sein muss. Dass gar nichts perfekt sein muss, weil nichts perfekt ist. Die Gelassenheit, Dinge so stehen zu lassen, wie sie sind, sein zu lassen, was sie sind. Sich selbst auch so sein zu lassen, wie man ist.

Das ist die Leichtigkeit, die ich mir immer mal wieder wünsche, die Flow ist, Zufriedenheit, Glück. Und der Punkt, an dem ich Kundera widerspreche: Schwere ist nicht immer die bessere Option. Leichtigkeit kann und ist auch etwas Gutes.

Natürlich ist “leicht” nicht immer so positiv. “Das ist doch ganz leicht” oder “Mach es dir doch nicht so schwer” - das sind Sätze, die zeigen, wie bedrückend es sein kann, wenn alles leicht sein soll oder darf oder muss - es sich aber nicht so anfühlt. Vielleicht hast du etwas Neues angefangen, dich aus deiner Komfortzone gewagt, bist gerade dabei, neue Fertigkeiten zu erlangen. Und nein, das ist nicht immer leicht. Manchmal kann das richtig schwer sein. Schwer zu verstehen, schwer umzusetzen, weil es vielleicht auch viel Zeit kostet. Und oft sind solche Dinge auch schwer, weil wir uns ändern müssen, uns überwinden, im wahrsten Sinne des Worten.

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Etwas zu überwinden - Hürden, Glaubenssätze, uns selbst - ist selten leicht.

Denn diese Dinge haben uns ja aus gutem Grund so lange dort festgehalten, wo wir gerade sind. Wir brauchen Mut, Kraft, Ausdauer, um den nächsten Schritt zu tun. Wenn dann jemand kommt und sagt: “Das ist ganz leicht!”, fühlt sich das nach dem Gegenteil an. Es fühlt sich an, als wäre etwas falsch mit uns, als wäre es NUR für uns schwer, als wäre irgendetwas mit uns nicht in Ordnung, wenn uns Dinge schwerfallen.

Deswegen mein kleines Plädoyer: Ja, es darf leicht sein. Du darfst zu dir stehen, unperfekt sein, dich etwas trauen, experimentieren und dabei Freude empfinden. Du darfst im Flow sein, alles um dich herum vergessen und ganz bei dir sein.

Es darf aber auch genauso schwer sein. Du darfst hadern, viele Anläufe brauchen, Dinge nicht kapieren, fluchen und es als die Kraftanstrengung empfinden, die es ist. Du darfst es auch als zu schwer empfinden, aufgeben und - wenn du willst - auch wieder von Neuem anfangen.

Denn ja: In den besten Momenten fühlt sich alles leicht an. Aber es ist für jede von uns auch immer mal wieder schwer. Und diese Schwere ist genauso in Ordnung wie die Leichtigkeit. Es muss nicht immer leicht sein. Und wenn es dir mal schwer fällt, geht es dir einfach so wie allen anderen Menschen.

Leicht ist gut und schwer ist gut. Und weder das eine noch das andere sagt etwas über dich, deine Arbeit  oder über deine Ergebnisse aus. 

Manchmal ist es auch so, dass wir uns Leichtigkeit regelrecht erarbeiten müssen. Dass wir kämpfen, klettern, drücken, ziehen, bis endlich der Knoten platzt. Und danach fließt es dann - die erarbeitete Leichtigkeit. Leichtigkeit ist manchmal nämlich ganz schön schwer.

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